War Abigail unterwürfig?

 In dieser Studie wollen wir die Heilige Schrift betrachten, die Frauen Rat gibt über die Unterordnung und wollen dies vergleichen mit dem Verhalten von Abigail, wie im 1. Buch Samuel, Kapitel 25 beschrieben. (es wäre hilfreich für Sie, dieses Kapitel nachzulesen, sofern Sie es nicht mehr präsent haben).  

Im 1. Brief Petrus, Kapitel 3, Verse 1 bis 9 heißt es wie folgt über die gottgewollte Unterordnung:

„ …. Die heiligen Frauen vorzeiten … waren ihren Männern untertan, wie Sara ihrem Ehemann Abraham gehorsam war und ihn „Herr“ nannte. Ihr seid ihre Töchter, wenn ihr recht tut und euch durch nichts beirren lasset. Ihr Männer, wohnet bei ihnen mit Vernunft und gebt dem weiblichen als dem schwächeren Geschlecht seine Ehre. Denn auch die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens, und euer gemeinsames Gebet darf nicht behindert werden“.  

Die Schriftsteller und Christlichen Berater Tim Jackson und Jeff Olson schlagen eine Perspektive für eine gesunder Unterordnung in Fällen von häuslicher Gewalt vor, die auf dem 1. Brief Petrus, Kapitel 3, Verse 1 bis 9 aufbaut:  

              „ Petrus sagte den Frauen, daß sie Töchter von Sara im Glauben werden würden, wenn sie das tun, was ‚recht ist und sich durch nichts beirren lassen’. Diese Feststellung ist schwer verständlich für eine Frau, wenn sie verstehen will was eine gottgewollte Unterordnung ist. Die Aussage ‚tue was recht ist’ ….. heißt eine Frau hingebungsvoll zu sein, um das zu tun was für Andere gut ist. Jesus meinte die Auslegung von „recht tun“, als Er sagte ‚ist es recht, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses; Leben zu erhalten oder zu verderben?’ (Lukas, Kapitel 6, Vers 9). Rechtes tun heißt das zu tun, was notwendig ist um Leben zu retten und zu erhalten. Böses zu tun heißt … Leben zu töten und zu verderben.  … Eine sich unterordnende liebende Frau ist aufgerufen, alles zu tun was ihr möglich ist, um das Leben ihres Ehemanns ‚zu retten’ und zu erhalten. Dies ist eine (freiwillige) Fügung unter Gottes gute Absicht, für ihn als Mann und für sie als Frau, als eine Vollendung von Gottes Vorstellung.  

              Wie heißt nun, ‚zu tun was recht ist’? Anstatt Mißbrauch zu dulden wird eine sich im Sinne der Bibel unterordnende und liebende Frau bald lernen, klug wie eine Schlange und ohne Falsch wie die Tauben zu sein (Matthäus, Kapitel 10, Vers 16). Sie wird ihm die vernichtende Wirkung seines Mißbrauchs enthüllen und dies auch Andere wissen lassen. Auch wird sie ihn einladen, die Güte von Gottes Barmherzigkeit zu erfahren. …. (Sie) wird dazu motiviert durch ihre liebende Achtung für ihn, denn sie glaubt an seine Wandlungsfähigkeit, daß er ein liebevoller Mann werden könnte, wenn er sein Leben der Führung durch unterwirft.  …. Es gibt kein Schema dafür, wie ein Ehemann reagiert, wenn ihm eine liebende Frau das Übel seines Mißbrauchs darlegt. 2)  Allzu häufig hat der Mißbraucher sein Herz so verhärtet, daß er nicht Willens ist, seine Sünde zu erkennen und seine Schuld anzuerkennen für das Leid, das er Anderen zugefügt hat. In solchen Fällen kann die Trennung die einzige ‚große Gnade’ sein, die ihm angeboten werden kann.“  

Abigail unternahm Schritte um das Leben ihres Ehemanns und anderer Familienmitglieder zu retten (1. Buch Samuel, Kapitel 25, Vers 34). Sie hat auch dazu beigetragen, David von einer Sünde abzuhalten (1. Buch Samuel, Kapitel 25, Vers 33). Sie achtete ihren Ehemann, indem sie ihm die Lage nicht verheimlichte und andererseits die zerstörende Wirkung seiner Handlungen auf taktvolle Art erklärte (1. Buch Samuel, Kapitel 25, Verse 36 bis 37). Das war bestimmt „getan was recht ist“. Wie aber sieht es aus bei der Tatsache, daß sie ihrem Ehemann nicht gehorcht hat, das einbehaltene Geld an David und seine Männer zurückzuzahlen? Eine genaue Untersuchung des griechischen Wortes für Unterordnung in Bezug auf Frauen im 1. Buch Petrus, Kapitel 3, Vers 6, sowie in Epheser, Kapitel 5 , Verse 22 bis 24 und Kolosser, Kapitel 3, Vers 18 zeigt, daß es nicht das Gleiche bedeutet wie Gehorsam, sondern eher einen freiwilligen Akt der Loyalität, Unterstützung und Eingehen auf die gegenseitigen Bedürfnisse. 3) Unter diesem Gesichtspunkt unterstützte Abigail sich unterordnend ihren Mann und kam seinen Bedürfnissen entgegen, indem sie sein Leben zu retten versuchte.  

Der Auszug den wir lesen zeigt, daß eine sich unterordnende Frau ihrem Ehemann „recht tut“, wenn sie versucht, den Mißbrauch zu beenden und ihn ermutigt, zur Frömmigkeit zurückzukehren. Es ist wichtig zu verstehen, daß die Bibel alle Arten des Verhaltens bei häuslicher Gewalt als  Sünde und als Niedertracht bezeichnet. (Galater, Kapitel 5, Verse 19 bis 21; 2. Brief Thimotheus, Kapitel 3, Verse 1 bis 5; Matthäus, Kapitel 15, Verse 18 bis 20); 1. Brief Petrus, Kapitel 3, Vers 7). Sie sagt sogar, daß solche Sünden eine nicht bereuende Person davon abhalten können, in das Reich Gottes einzugehen (Galater, Kapitel 5, Vers 21; Offenbarung, Kapitel 21, Vers 8; Matthäus, Kapitel 5, Vers 22). Eine liebende Frau möchte nicht, daß ihr Ehemann weiter sündigt gegen Gott, oder daß er geistig stolpert und fällt. Andernfalls würde sie ihn nicht unterstützen oder seinen Bedürfnissen entgegenkommen.  

Es kann für eine Frau schwierig sein zu wissen, wie sie bei häuslicher Gewalt auf eine gottgefällige Art reagieren kann. Es gibt oftmals keine einfachen Antworten, aber der Herr sieht unsere Herzen und versteht uns. Für Frauen ist es wichtig, zuerst zu beten und den Herrn zu suchen und dann erst zu versuchen, auf den Mißbrauch die richtige Reaktion zu finden, so daß sie sich unterordnen „wie es sich in dem Herrn gebührt“ (Kolosser, Kapitel 3, Vers 18).  

Diskussionspunkte:  

  1. Wenn man sich ihm nicht entgegenstellt, wird sich der Mißbrauch wie jede andere Sünde, lawinenartig ausbreiten. Haben Sie festgestellt, daß der Mißbrauch mit der Zeit schlimmer wurde?
  2. Manchmal stimmt das, was über Unterwerfung gesagt wird nicht überein mit dem, was die Bibel darüber sagt. Können Sie einige Beispiele dafür nennen? Haben Sie schon einmal davon gehört, daß jemand Literatur verwendet hat, um zur Tolerierung des Mißbrauchs aufzufordern?

 

Fußnoten:

1) Wenn die Gewalt einzieht: Hilfe für Opfer ehelichen Mißbrauchs, von Tim Jackson und Jeff   Olson, Bibelstunden im Radio, Grand Rapids, MI 49555-001  

2) Wenn man mit einem Mißbraucher verhandelt muß die Sicherheit oberste Priorität haben. Es kann hilfreich sein, einen Sicherheitspaln bei der Hand zu haben und die Lage mit ihrem örtlichen Programm gegen häusliche Gewalt oder Frauenhaus zu besprechen, bevor Sie Schritte unternehmen.  

3) Was Paulus tatsächlich über Frauen gesagt hat. John Temple Bristow. Harper Collins, San Francisco, 1991.  

4) Von Herz zu Herz: über Männer. Worte der Ermutigung für integere Frauen. Nancy Groom. Mavpress, 1995; Seiten 144, 148 – 149